Sonntag, 18. Dezember 2016

Fahrt mehr Rad

Not macht erfinderisch. Ein Vulkanausbruch hatte zu einer Verknappung von Getreide geführt. Karl Drais hat sich dann die Frage gestellt, warum wertvolles Hafer an die Pferde verfüttert wird.
Der Mensch kann sich doch mit eigener Muskelkraft fortbewegen. Er erfand die Draisine - die Vorentwicklung zu einem Fahrrad. Heute ist ein Fahrrad ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Doch es ist nicht ganz ungefährlich für Leben und Leben zwischen den Autos zu fahren.

Radfahrer sind oft schnell unterwegs und leben daher gefährlich. Die meisten haben jedoch immer Glück.

Der Tagespiegel hat für den Fall Berlin eine Fotostrecke zusammengestellt, was Radfahrer auf ihren Wegstrecken an Hindernissen vorfinden.

Die Städte möchten am liebsten mehr Radfahrer anstelle von Autos aufgrund der schlechten Luft in der Innenstadt. Tatsächlich kommen auch einige Menschen der Empfehlung nach und lassen das Auto stehen. Das hat den Effekt, dass es in letzter Zeit mehr Tote im Straßenverkehr gibt. Tja und das sind stets die schwächeren Verkehrsteilnehmer.

Insbesondere Frauen sind scheinbar weniger abenteuerlustig und scheuen das riskante Spiel sich mit dem Fahrrad durch die Blechkollonen im Straßenverkehr zu bewegen.

In der Stadt gibt es verschiedene Gefahren, die nicht nur von fahrenden Autos ausgehen, sondern auch von plötzlich aufgerissenen Fahrertüren bei parkenden Autos. Es mag auf dem ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, wenn ein Fahrradstreifen mitten auf der Fahrbahn platziert wird, sodass Autos keine Chance haben an Radfahrern vorbeizufahren. So ist es in der Stadt Soest zu bewundern. Die Lösung hat einen Reiz, dass die Gefahren, die vom Straßenrand herrühren kein Problem mehr darstellen und sich die Sichtbarkeit des Fahrradfahrers gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern erhöht. Die Autos sparen Sprit, wenn sie hinter den Radfahrern hinterherschleichen.

Eine bessere Infrastruktur für Fahrräder in der Stadt löst viele Probleme. Zum Beispiel ein Fahrrad-Highway oder gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln genutzen Spuren wie in Aachen.
An Kreuzungen sind auch klevere Lösungen denkbar. Rechtsabbiegende Radfahrer dürfen wie in Kopenhagen bei Rot fahren.
Der Invest würde sich lohnen, denn vieles spricht fürs das Rad als Fortbewegungsmittel der Zukunft:

Für das Rad sind minimale Ressourcen sind notwendig.

Der Verschleiss durch den Betrieb hält sich in Grenzen. Die meisten dinge können selbst gewartet werden.

Elektrofahrräder können die Reichweite und Geschwindigkeit erhöhen.

Der Mensch ist mehr an der frischen Luft und treibt mehr Sport. Das wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Lebensqualität aus.

Es entstehen keine Abgase und kein Lärm.

Ein Rad benötigt kaum Stellraum, wenn es geparkt wird und im Straßenverkehr fällt es kaum ins Gewicht. Das ist zugleich ein Problem, dass es häufig übersehen wird.

Radwege nehmen ebenfalls nicht viel Platz weg. Aus einer Auto-Fahrspur ließen sich vier Fahrradspuren machen.

Ein Rad ist flexibel und kann notfalls auch über Hindernisse, Treppen etc. getragen werden.

Beinahe jeder kann sich in Deutschland zumindestens ein Fahrrad leisten.

Radfahren macht den meisten mehr Spaß als andere Fortbewegungsmittel.

"Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren."
John F. Kennedy

Derzeit entdecken die Städte das Rad neu und investieren in gute und sichere Radwege.
Der Bund will Radschnellwege mit 25 Millionen Euro unterstützen. Ob das reicht?

Die Hauptstadt Berlin muss glänzen. Mit dem Geld was andere Bundesländer einzahlen, soll in Berlin für 320 Millionen Euro die Radstrecken ausgebaut werden. Es wäre schön, wenn andere Städte ähnliche Investitionen vornehmen könnten. In Berlin wäre der Invest nur 12,60 Euro pro Einwohner.
Obwohl sich die Umstände für Fahrräder kaum verbessert haben, steigt die Anzahl von Fahhrädern in London rasant. Eines Tages werden die Fahrräder so zahlreich sein, dass es mit dem Auto keinen Sinn macht, dazwischen herumzufahren. Feargus O'Sullivan zeigt den Trend auf. Was für London funktioniert, sollte für Nürnberg erst recht gehen. Vermutlich ist nur die Lobby der Autofahrer stärker als die der Sport- und Gesundheitsapostel in Deutschland.
Dabei hat Nürnberg als erste Stadt in Bayern bereits den Titel "fahrradfreundliche Stadt" offiziell durch Innenminister Herrmann verliehen bekommen. Die Messlatte für die Ehrung scheint besonders niedrig zu hängen. Ich möchte mit dem Rad nicht durch Nürnberg fahren.

Radschnellwege oder neudeutsch Fahrrad-Highways sind übrigens keine neue Erfindung.
Bereits 1890 hatte man bereits solche Ideen. Aber das Automobil hatte bislang immer Vorrang.
Jetzt könnte der Durchbruch für Fahrrad-Highways gelingen.

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