Am Heute war ich in Treuchtlingen zum Frühjahrslauf.
Leider war es nicht das Wetter, welches Frühlingsgefühle vermittelt.
Ich habe mehrmals geschwankt, was ich anziehen soll. Alle Läufer hatten
Jacken an. Etwa 8 Minuten vor dem Start, hatten die meisten sich dann
von ihrer Jacke getrennt. Es gab sogar welche mit kurzer Hose. Lasse ich
die leichte Laufjacke an, dann bin ich zwar vor Wind und Regen
geschützt, aber es könnte zu warm sein. Oder laufe ich im kurzärmeligen
Kompressionsshirt? Nur die Harten kommen in den Garten, dachte ich. Ich
habe mich für das Shirt und gegen die Jacke entschieden. Im Nachhinein
war es goldrichtig.
Auf den ersten Kilometern der 10 km Strecke
ging es erwartungsgemäß zügig voran. Normalerweise drossele ich das
Tempo ab Kilometer zwei dann für die Folgekilometer. Aber irgendwie
hatte ich das Gefühl, dass mein Trainingsstand so gut war, dass ich
zumindest versuchen könnte, die angepeilten 4:15 min/km zu unterbieten.
Den
ersten Teil der Strecke hatte ich einen Läufer vor mir, der ungefähr
mein Tempo lief. Da klebte ich mich daran. Dann merkte ich eine Schwäche
und überholte ihn. Danach war ich der Verfolgte. Immer wieder spürte
ich die Geräusche hinter mir, dass jemand versucht, die verloren
gegangene Position wieder durch einen schnelleren Antritt
zurückzuerobern. Ich habe einfach mein Tempo unoffensichtlich angepasst,
sodass der Abstand bei den insgesamt fünf Angriffsversuchen immer
gleich blieb. Danach ist mein Schatten gestorben. Von nun an habe ich
mich wieder um meine Vordermänner gekümmert. Vier Positionen konnte ich
auf den restlichen Kilometern noch gut machen. Es gab einige, die die
Länge von 10 km überschätzt hatten und zurückfielen. Ein Trampeltier
konnte das Überholen von mir nicht so verkraften und heftete sich an
mich dran. Aus dem lauten Aufsetzen seiner Schuhe schloss ich, dass er
viel zu viel Energie in den Boden stampfte und somit keine
Aufmerksamkeit verlangt. So kam es dann auch, dass er abfiel.
Bei
den letzten drei Kilometern mobilisierte ich die Kräfte und setzte
förmlich zu einem verlängerten Spurt auf das Ziel an. Nach mir kam dann
keiner mehr mit. Ich weiß, dass auf den letzten Metern immer viel
passieren kann. Da ich kein guter Sprinter bin, setze ich lieber auf
meine Ausdauer und erhöhe Kilometer vor dem Ziel bereits das Tempo.
Am
Ziel wurde nicht viel geboten. Der Sprecher war kaum zu verstehen und
man hätte ihn sich auch sparen können. Tja und die Versorgung war ein
wenig ärmlich. Ich war froh, dass ich mich selbst versorgen konnte.
Auf der Laufstrecke wurde kein Wasser ausgeteilt. Am Ziel gab es warmen
Tee und Mineralwasser. Keine Bananen, keine Äpfel wie sonst fast üblich.
Ein
Müsliriegel im Auto, Apfelsaft, Mineralwasser und ein selbstgemachter
Shake warteten in der Kühlbox im Auto auf mich. Anbei das Rezept:
O-Saft, Instant-Haferflocken, ein Yoghurt, eine Banane, sowie Ahornsirup
zusammen mixen. Heraus kommt ein wohlschmeckender und erfrischender
Drink nicht nur für Sportler
Bei dem Wetter wollte ich mich
sowieso nicht lange aufhalten. Ich lief langsam zum Auto aus, um mir
gleich eine warme Jacke überzustreifen.
Start und Anmeldung zur
Abholung der Startunterlagen liegen ungünstigerweise etwas auseinander,
sodass ein kleiner Fussmarsch eingeplant werden muss. Es gibt keine
Transponder zur Zeitmessung. Aufgrund der Entfernung zu meiner Heimat
komme ich zum Schluss, dass es kein Lauf ist, den ich mir fürs nächste
Jahr vormerken muss.
Die gute Nachricht ist meine neue Bestzeit
auf 10 Kilometer! Die Durchschnittszeit von 4:05 min/km führte zu einer
Gesamtzeit 41:06! Siebter in meiner Altersklasse! Gesamtplatzierung 68
von 188 Teilnehmern.
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