Montag, 16. August 2021

Red Eagle - Ava Canary von Roland Hebesberger

Bereit für einen aufregenden und spannenden Agentenroman? Nein! Dann los, denn im Vergleich zu anderen Agentenromanen ist dieser für Leser mit und ohne Vogel ganz einfach zu lesen. Ein stringenter Erzählstrang, chronologisch ohne Sprünge und dank rothaariger Erzählerin mit rotem Faden, sorgten für einige Stunden unkompliziertem Lesevergnügen.
Der Prolog des Buches Red Eagle scheint an eine Vorgeschichte anzuknüpfen. Als Quereinsteiger in diese Buchreihe war ich gespannt, ob das Vorwissen notwendig ist. Ich kann Euch beruhigen, in den ersten Kapiteln wird die Vorgeschichte aufgetischt.
Crazy world.

Schmunzeln musste ich beim Namen von den Außerirdischen. The name is the game. Sie werden Abbas genannt. Kennt ihr die Popgruppe mit den schillernden Klamotten, die aus heutiger Sicht ziemlich abgespaced aussahen? Should I laugh or cry. Eine Splittergruppe von den Abbas namens Insurgents wollen den Austausch zwischen Menschen und Abbas nicht und eigentlich wollen sie auch die Menschen loswerden. Und die Abbas noch dazu. The Winner takes it all!

Red Eagle ist eine CIA Legende, der sich als Beschützer der wichtigsten Verbündeten der Menschheit verschrieben hat.

Es folgt ein Auftrag in Sydney. Das Buch liest sich wie ein Agentenroman. Zunächst lerne ich die CIA Dancing Queen Ava kennen, die eigentlich tot ist. She is my kind of girl. Dann ihr Partner, ein kindlich anmutender zielunsicherer Super Trouper. Und eine schöne Frau, bei der auch Frauen schwach werden.

Die begehrten Agenten-Gadgets gibt es nicht von Q, sondern von den Abbas. Die Abbas sind technologisch der Menschheit überlegen. Über ihren Musikgeschmack ist nichts bekannt, aber Abba-T-Shirts finden sie nicht lustig. Ein Agenten-Spielzeug ist zum Beispiel der Gedankenspieler. Mit dem Gedankenspieler lassen sich sogar Geheimnisse von einer vermeintlich folterresistenten Entführten entlocken. Gimme! Gimme! Gimme! Aber auch ganz nicht technisches Geld ermöglicht Absprünge ins Outback. Money, Money, Money.

Der ganze Roman ist aus der Ich-Perspektive von Ava Canary geschrieben. Gerade die Waterloo-Kampfszenen mit einer Frau gegen eine ganze Armee und Sunny, bei dem ich immer an ein Meerschweinchen denken muss, welches auch so hieß, werden durch diese aktive Erzählform die Szenen lebendig. Two For The Price Of One. Aber wir werden im Verlauf auch andere Kollegen bzw. Vögel kennenlernen, die zupacken können.

Mir fällt auf, dass jeder Handgriff und Fehlschuss under attack detailliert im Buch ausgeführt wird. Mitunter wird auch ein unzureichender Plan mangels an Alternativen ausgeführt, the way old friends do. Hierbei geht mitnichten alles glatt, wie bei James Bond. Unsere Helden müssen viel einstecken und sie fragen sich bestimmt, why did it have to be me.

Abbas scheinen Retro zu lieben. So schreiten wir in Kapitel 6 durch eine mit Laserstrahl, Handflächen- und Augenerkennung gesicherte Tür, um dann in einem Raum anzukommen, wo eine einzelne Glühbirne hängt. Keine LED, keine Sparlampe, aber quasi Lovelight vergangener Zeiten. Insgesamt ist der Humor ganz mein Geschmack - unerwartet und spontan. Watch out.

Mamma mia, die Area 51 und verschiedenste geheimnisvolle Orte und Verstecke kommen in den Schilderungen vor. Was ich unglaublich spannend fand, wie head over heals immer wieder Gestalten auftraten, wo ich mich frage, wer ist das wohl und was geht hier ab. Andante, andante geht es zwei Schritt vor und einen zurück. Auch Ava will die ganze Wahrheit wissen. Sie mag es nicht mit unvollständigen Infos Aufträge auszuführen. Wobei sie es dann doch macht. I Do, I Do, I Do, I Do, I Do.

Ich bedanke mich beim Autor für die unterhaltsamen inszenierten Lesestunden und thank for the music, die ich stets im Kopf hatte bei jedem Auftritt eines Abbas. Für mich ein Buch, welches ich gerne auf mein 6-Sterne-Regal stelle zu den anderen Artefakten der Abbas when all is said and done. Red Runnibal, over and out.

Keine Kommentare: