Freitag, 12. März 2021

Als wir uns die Welt versprachen von Romina Casagrande

Dies ist die Geschichte über das Schicksal von sogenannten Schwabenkindern.
Kinder aus armen Familien wurden verkauft, um auf den Höfen der Reichen zu arbeiten.
Sie mussten über die Alpen wandern und unter schlimmen Bedingungen schwer schuften.

Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren wurden wie Vieh auf einem Markt angepriesen.
Monatelange harte Arbeit und gefährliche Aufgaben mussten sie aushalten. Die meisten Kinder kehrten nie wieder nach Hause zurück.

In diesem Buch erzählt Edna ihre Geschichte. Auch sie wurde als kleines Mädchen auf einen Hof verkauft. Das zarte Wesen hat überlebt, dank der Freundschaft zu Jacob. Einem Jungen, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Edna zu beschützen und mit ihr zu fliehen.

Viele Jahre später macht sich Edna mit ihrem Papagei Emil auf den Weg zu Jacob. Er liegt in Ravensburg im Krankenhaus, dort wandert Edna hin. Eine beschwerliche Reise voller Abenteuer und Gefahren.

Das Umfeld von Edna versucht sie zur Rückkehr zu bewegen, doch sie ist hartnäckig und resolut und wandert weiter. Emil hat mich fasziniert, er sitzt auf Ednas Schulter und fliegt nicht weg.

Er bleibt treu an ihrer Seite, als wüsste er, wo die Reise hingeht und dass er Jacob wieder sieht.

Es ist erstaunlich mit welcher Willenskraft sich die ältere Frau und ihr Papagei auf die Reise machen. Unterwegs trifft sie auf freundliche Menschen, die ihr Notsituationen helfen.

Emil zieht die Menschen an, er ist ein lustiger Vogel. In Rückblicken erzählt Edna von ihrer Zeit auf einem Hof.

Mich hat es erschüttert, unter welchen Bedingungen die Kinder gehalten werden. Fern von der Familie, immer die Hoffnung, eines Tages nach Hause zurück kehren zu können.

Der Erzählstil war zunächst gewöhnungsbedürftig für mich. Es hat einige Seiten gedauert, bis ich mit der Geschichte warm geworden bin. Dank Edna und Emil habe ich durchgehalten.

Das Buch hat seine Längen und manche Szenen fand ich überflüssig.

Die Kapitel wechseln sich ab mit Gegenwart und Vergangenheit, ich hätte mir Jahreszahlen gewünscht, um gleich zu wissen, in welcher Zeit man sich befindet. So kann es passieren, dass man kurz den Faden verliert.

Es lohnt sich aber am Ball zu bleiben. Man wird mit einer sehr emotionalen und tiefgehenden Geschichte bereichert.








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