Dienstag, 12. Oktober 2021

David Reimer - Das Geheimnis der schwarzen Pyramide

Diebe, Liebe und Hiebe, sowie Götter, Dämonen und Gelehrte. Eine gute Mischung für ein weiteres Abenteuer mit Henry.

Die Henry Voigt Abenteuerreihe fängt mit dem Erlebnissen eines Grabräubers an Dieser macht nach seinem Raub eine erstaunliche Karriere. Zudem wird Ägypten beachtlich mächtig. Allerdings hat dies alles  ein Nachspiel. Dieser Prolog spielt stimmungsvoll in der Vergangenheit und durch diesen Wissensvorsprung können wir die nachfolgenden Kapitel besser verstehen.
Nach dem Prolog geht es mit Henry Voigt, dem berühmten Archäologen weiter. Er erfährt von einer Entdeckung, die die ägyptische Geschichte verändern wird. Das Geheimnis liegt in einer schwarzen Pyramide. Also begibt er sich auf die Suche. Auf S. 139 endlich ist er auch auf unserem Stand. Er hat alles anhand der Funde und Schriften erschließen können, was damals im Prolog passiert ist.

Henry lernen wir in diesem Buch von seiner romantischen Seite kennen.

Gefallen hat mir, dass ich einiges über Mythologie und altägyptische Besonderheiten erfuhr. Viele Rätsel sind nur mit Verständnis für den damaligen Zeitgeist und mit historischem Wissen zu knacken. Ägypten war einst ein reiches fruchtbares Land, welches durch seine Weltwunder bekannt wurde. Wie sehr hat sich doch das heutige Ägypten verändert.

Bezüglich der Schilderungen fällt es nicht leicht zu unterscheiden, was davon bestätigte Fakten und was Fiktion ist. Die Stadt der Toten hätte nach Aussage im Buch auch einem Fantasy-Roman entstammen zu können. Humor, wie ich ihn mag. Leider zu selten anzutreffen. Was will ich in der Unterwelt auch anderes erwarten?
Am Ende des Buches klärt der Autor David Reimer auf, was er vom geschichtlichen Verlauf und was an Orten verarbeitet hat. Für mich entsteht der Eindruck, dass diese Lehrwissenschaft der Archäologie und Mythologie auch ohne Fiktion schon interessant wäre.

Der Leser verfolgt die Entdeckungen,  Schlussfolgerungen und Erkenntnisse von Henry mit. Viele Geheimnisse gilt es zu lüften, Verstecke zu entriegeln und erwartungsvoll zu öffnen. Immer diese Spannung, was wir finden werden und wie es uns weiterbringt. Es ist offenbar manches unerklärlich oder mystisch. Der Übergang ist fließend zwischen altägyptischen Göttern, Dämonen, Artefakten, Kreaturen und der Gegenwart.

Das Leben des Archäologenteam erschwert zudem ein gewaltbereiter Gegenspieler.
Das Buch ist ein großes Abenteuer. Der Weg, den Henry einschlägt ist gefahrvoll, doch meist ist Weg zurück die größte Herausforderung. Und ich stelle mir die Frage, ist es das wert. Es ist ganz in und gar nicht klar, ob am Ende sich die Suche lohnt. Doch merkwürdigerweise stellt sich Henry diese Frage nie. In der Not hat er Freunde, die ihm auf die Sprünge und richtige Fährte setzen.

Das am häufigsten mir präsente Wort ist der Tod. Fiktive Evidenzen für ein Leben nach dem Tod ziehen sich durchs ganze Buch.
Eine schöne Vorstellung und Trost im heutigen Anthropozän Zeitalter.

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