Es empfiehlt sich den zweiten Band "Licht in der Dunkelheit II" von Stephanie Rose gleich nach dem ersten Band zu lesen. Die ersten Kapitel sind für Quereinsteiger nach meiner Einschätzung nicht ohne die Vorgeschichte der Charaktere verständlich. Schließlich wollen wir mit den Wächtern und Ea mitfühlen können. Dafür müssen wir Hintergründe kennen. Diese erklärt die Autorin auch nach und nach quasi zur Wiederholung und Auffrischung, aber ich befürchte es erfolgt zu spät. Die Gestaltung des Einstiegs in einem Buch ist wichtig.
Der erste Band ließ u.a. eine Frage offen, werden Sedryn und Ea wieder zusammenfinden?
Die Geschichte erzählt gleich zu Beginn auf amüsante Art die Suche von Sedryn nach seiner Geliebten Ea, auch Elea genannt. Ea weiß nichts mehr von der einstigen Liebe. Sie braucht Zeit. Das müsste man als Mann eigentlich wissen. Ihr Sedryn hingegen kann es nicht schnell genug gehen.
Wer suchtet der findet, meint der Volksmund. Aber wir werden eines Besseren gelehrt. Der Volksmund liegt falsch und richtig zugleich. Als Läufer habe ich stets eine magische Uhr mit Navigationssystem und samt Kartenmaterial dabei.
Für mich stellt die Suche von Sedryn die beste Szene im ganzen Buch dar und es hätte dort enden können. Aber das Buch wäre dann eindeutig kurz. Kommt noch mehr Humor? Leider nein. Dafür werden Fragen beantwortet. Wir erfahren Hintergründe zur Magie und am Ende tut sich eine neue Frage auf. Hatten wir die nicht gleich zu Anfang auch schon gehabt. Ich fühle mich in einer Endlosschleife. Die Frage lautet: Kann ich der Magie entfliehen?
Tatsächlich schwebt über allen Kapiteln, eine düstere Vorahnung, dass der hergestellte Friede und das Gleichgewicht auf wackligen Grund steht.
Schön war es, die alten Protagonisten des ersten Bands wieder in Aktion zu erleben. Die Autorin schreibt nette Geschichten zu den einzelnen Charakteren und erweckt sie damit in unserer Vorstellung zum Leben. Jeder scheint Geheimnisse und Bedenken zu haben, möglicherweise auch Angst. Doch Angst ist ein schlechter Berater und führt ins Dunkle. Wir erleben das ja in unserer Gegenwart gerade. So wollen manche ihre Geheimnisse und Erkenntnisse lieber verbergen. Andere wollen ihre Vergangenheit erfahren und wiederum andere nicht. Manche wollen Verlust nicht akzeptieren. Manche wollen einfach leben - mit Betonung auf einfach. Das Buch ist ein Spiegel der Diversität unsere Gesellschaft. In jedem steckt ein guter Kern, doch es gibt äußere Einflüsse, die uns eine Rolle zugedacht haben. Können oder sollten wir daraus ausbrechen, wenn wir einen anderen Weg bevorzugen?
Alles schien wie damals, lautet es zum Schluss. Ein Anknüpfungspunkt für den dritten Band?
Die rund 150 Seiten waren schnell gelesen. Fans der Reihe erhalten durch diesen Band weitere Hintergrundinfos, doch ich fand eindeutig den ersten Band besser. Was fehlt mir? Möglicherweise ist bereits alles so vertraut. Die Suche weiter auszubauen, hätte für mich mehr Potential gehabt als die magische Gesellschaft tiefer zu beleuchten. Doch jetzt ist das Buch da, sowie es ist - die Antwort auf fast alle Fragen.
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