Sonntag, 19. September 2021

Megamarsch Köln 2021

Vor einiger Zeit habe ich den übersichtlichen Eventkalender für Marathonvetanstaltungen im letzten Rest von 2021 durchgesehen. Das Ergebnis war, da war nichts dabei, was mich reizte oder passte. War meine Saison damit zu Ende ohne besonderes Highlight.
Da flatterte eine Mail mit einer Gewinnbenachrichtigung ins Postfach. Freier Startplatz beim Megamarsch Köln.
Spontan sagte ich zu. Vorbereitung Null, zwei Tage dann soll es schon losgehen. In der Woche hatte ich schon 40 km Trainingskilometer und somit nicht die angemessene Taperingphase, die vor einem solchen Event ratsam ist. Ich muss für eine Medaille und Urkunde durch die Nacht durch wandern und zudem eine Strecke von 101,5 km bewältigen. Was ich zu Beginn nicht wusste, dass dies nur die Strecke ist und nicht der teilweise lange Hin- und Zurückweg zu den Versorgungspunkten. Somit kamen bei mir am Ende 119 km zusammen. Doch ich will nicht vorgreifen.
100 Kilometer, 371 Höhenmeter, so fragte ich mich, kann ich das schaffen? Das ist genau eine Herausforderung, die mir dieses Jahr gefehlt hatte. Und Erfahrung für Ultra fehlt mir noch zu meinem Glück. Mit Nachtlauf habe ich auch wenig Erfahrung. Die  Entscheidung für oder gegen die Teilnahme ist von einen Tag auf anderen angesagt. Teilnehmer sind limitiert auf 1.500. Die Veranstaltung war angeblich fast ausverkauft. 811 Teilnehmer sind an den Start gegangen! Davon haben es 318 ins Ziel geschafft!
 
Welche Schuhe ziehe ich an? Die Scarpa Zen Pro sind nicht mehr ganz nagelneu. Vermutlich werden sie nach der Strecke völlig blank vom Profil gelaufen sein. Aber das war nicht der Fall. Meine Wahl würde ich wiederholen. 
Ich war zwar der auffälligste mit meiner Kompressionskleidung, gegenüber zünftig gekleideten Wanderern, aber das hat mich vor Krämpfen geschützt.

Die Beschilderung erfolgte auf dreierlei Weise: Schilder, Markierungen an Bäumen, oder aufgesprüht auf Wegen. Besser ist die GPS Strecke herunterzuladen, doch die Beschilderung wich an einigen Stellen erheblich davon ab.
 
Das Gute an den Schuhen ist, dass diese auch in halben Größen Nummer bestellt werden können und so passgenau am Fuß sitzen.

An Verpflegungspunkten wurden Energiekuchen, Müsliriegel, Käsebrote, Gewürzgurken, Salzstangen Erdnüssse, Bananen, Äpfel, Brühe, Kaffee, Wasser und an einem VPS Linsensuppe.
Ansonsten wird man bei der Veranstaltung verpflegt. Trotzdem nehme ich ein paar Sachen im Laufrucksack mit: 
2 Müsliriegel, Messer mit Löffel und Gabel, Ernährungsergänzung, Jacke, Vaseline (nicht benutzt), Blasenpflaster (nicht benutzt), Stirnlampe (ganz wichtig) und Ersatz-Batterien (nicht gewechselt), Reserveakku (2× musste ich unterwegs meine Garmin und mein Smartphone aufladen), Mundschutz, Geld, Ticket für die Veranstaltung, Perso, Impfausweis, 1l Wasser, Kopfhörer, zwei Schlauchschals (die habe ich nicht gebraucht).
 
Abends vor der Veranstaltung gab es Fisch bei meinen lieben Eltern. 
 








Im Ziel gab es ein Krombacher Bier und eine Medaille. Zudem Stempel in den Wanderpass für Wiederholungstäter, sowie eine Urkunde. Doch das beste waren meine umsorgende Frau und Papi, die mich fachgerecht ins Auto verfrachteten mit Kissen und Decke.
Meine Füße haben die Tortur ohne Blasen überlebt. Doch sie waren an manchen Stellen rötlich gereizt, vermutlich durch Reibung.
Meine Mutti hat mir dann professionell die Beine massiert und ein Fußbad zubereitet und dann habe ich erst einmal drei Stunden Schlaf nachgeholt.




Der Sparmode "Ultratrac" meiner Garmin GPS Sportuhr geht zugunsten der Laufzeitverlängerung, aber sehr zu Lasten der Genauigkeit bei der Navigation und Aufzeichnung. Das würde ich empfehlen, lieber ein drittes mal aufladen.



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