Montag, 3. Mai 2021

Lisdor Academy: Erben der Verbannten von Lara Kessing

Element wichtige Erkenntnisse

Vievienne bekommt die Chance im Namen aller Verbannten, sich auf der Lisdor Academy, der Schule für besondere Kräfte, zu beweisen. Bewährt sie sich während der Schulzeit, sind die Elementare bereit, vergangene Taten der Verbannten auszublenden. Elementare sind so etwas wie Meister, die bestimmte Elemente wie Wasser, Feuer, Luft und Erde perfekt beherrschen können.

Vievienne wird vorgewarnt von ihren verbannten Eltern, dass sie sicherlich mit der Vergangenheit der Verbannten konfrontiert würde und sie vieles einfach ignorieren solle. Nichts zu wissen, wäre weise. Die Academy könnte sich als Höhle des Löwen herausstellen.

Nach anfänglicher Eingewöhnung an der Schule findet sie einen Zettel an ihren Spint: "Vertraue niemandem". Möglicherweise könnte Vievienne den mysteriösen Spiegel im Keller befragen, aber es ist nicht erlaubt, den Raum zu betreten und er wird durch alle Elementen geschützt. Doch eines Tags oder Nachts ist er trotzdem weg. Der von Elementargeistern geschaffene Spiegel entscheidet normalerweise, wer aus den Jahrgängen in den Rat aufgenommen wird. Mit dem Verschwinden vom Spiegel ist nun guter Rat teuer.

Es ist schon eine Gabe, Elemente zu beherrschen. Stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob es etwas ändert am gesellschaftlichen Zusammenleben, wenn wir wissen, wer welche und wie viele Elemente beherrscht. Ich weiß nur, mein Nachbar beherrscht Rauch und Lärm. Ich beherrsche mich und das Chaos.

Was mir am Buch gefallen hat, war die Erkenntnis, dass es vor allem Fantasie braucht, um Elemente zu beherrschen. Wie wahr, Fantasie hilft, Grenzen zu überwinden und Dinge zu sehen/verstehen, die eigentlich nicht sein können. Fantasie ist etwas anderes als Lügen und Intrigen, die auch in dem Buch vorkommen. Lehrreich ist die Geschichte gerade für Jugendliche, um besser zwischen den beiden Welten unterscheiden zu können. Beim Arzt sollte wir allerdings weniger fantasieren.

Für mich hat das Buch viele Elemente aus der Harry Potter Reihe: Kind aus nicht überall beliebter Abstammung, mit großem Talent, muss aber noch lernen und sich beweisen. Daneben Fürsprecher, Gegenspieler, Freunde, Geheimnisse, Duelle, Verbote und dunkle Machenschaften. Neu ist, dass es jemanden gibt, der mehr weiß und Vievienne von Zeit zu Zeit Nachrichten zukommen lässt. Diese tragen dazu bei, dass Vievienne sich verzettelt. Und das ist ein zweites elementwichtiges Lehrthema: welchen Nachrichten können wir heutzutage vertrauen?

In dem Roman gibt es viele gesellschaftliche Überlieferungen und nur wenige Menschen haben die Weitsicht, Gebote zu hinterfragen. In unserer Welt muss nicht alles so sein, wie wir es gewohnt sind. Unsere Welt ist komplex und doch ist alles geregelt - nicht immer von uns, nicht immer logisch. Manches passiert auf magische Weise. Der fiktive Roman ermutigt den Blick für alle Elemente zu schärfen, die wir kennen und die, die wir nicht kennen. Dabei können wir voneinander lernen. Jeder hat eine andere Erfahrung, ein anderes Talent und einen anderen Beweggrund. Doch im Grunde hat jeder die ein dieselbe Welt. Nur, was wir als wahr betrachten, ist lediglich Wahrnehmung. Aus meiner Wahrnehmung resultiert auch meine sehr positive Bewertung für das Buch.

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