Dienstag, 6. Oktober 2015

Facebook-Anwender Akte

Ein Anwender hatte rechtlich eingeklagt, dass Facebook die Daten, die das Unternehmen über ihn gespeichert hatte, an ihn herausgeben solle. Er bekam dann von Facebook eine 496 MB große PDF-Datei mit 1.222 Seiten.
Weiß jemand, wie dick Geheimdienst-Akten durchschnittlich sind? Ich schätze einmal dünner als die 1.222 Seiten und weniger flächendeckender durch die Bevölkerung. Aber vielleicht täusche ich mich auch.
Ich wette, dass die Mutter und der Vater des klagenden Facebook-Nutzers nicht soviel wissen über ihren Sohn, wenn wir sie bitten würden, alles aufzuschreiben. Es wäre vermutlich auch nicht so aktuell.
Viele Beschreibungen aus dieser Akte würden wir selbst gar nicht auf uns beziehen. Wenn ich an meine Potenzialanalyse denke, hat eine Psychologin sehr viel hinzugedichtet, wo ich überhaupt keine Grundlage erkenne. Wer jedoch schreibt, der schafft Tatsachen für Andere.
Beispiel: "Der Mitarbeiter hat keine Führungsqualität", wird einem Mitarbeiter bescheinigt. Das bedeutet für ihn in Zukunft, dass er auch keine Leitungsfunktion von seinem Arbeitgeber angeboten bekommt. Da er nicht befördert wird, kann er auch keine Rolle als Manager ausführen. Selbsterfüllende Prophezeiung. Deswegen ist es wichtig, was andere über uns schreiben. Noch viel wichtiger ist, was wir über uns schreiben. Die Datensammler dieser Welt sollen eine gute Grundlage haben, damit sie uns auch ins rechte Licht stellen.

heise.de - - Facebook-Beiträge löschen: Wann muss ich selbst aktiv werden?

2018 steckt Facebook in der Krise. Es ist nicht mehr so leicht, persönliche Daten ohne Wissen des Anwenders zu verhökern.
Infografik: Facebooks schwarzer Donnerstag | Statista

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen